Kulturlandschaftsbeiträge
Kulturlandschaftsbeiträgen wird die Offenhaltung der Kulturlandschaft gefördert. Sie sollen eine möglichst flächendeckende Bewirtschaftung der land- und alpwirtschaftlichen Flächen sicherstellen und so insbesondere in Gebieten und Lagen mit klimatischen oder topografischen Erschwernissen den Waldeinwuchs verhindern. Eine offene Kulturlandschaft dient als Basis für die Erbringung der übrigen gemeinwirtschaftlichen Leistungen.
Grundlegende Informationen zu den Kulturlandschaftsbeiträgen sind zu finden unter: www.blw.admin.ch > Instrumente > Direktzahlungen > Kulturlandschaftsbeiträge
Kulturlandschaftsbeiträge setzen sich aus sechs Teilbeträgen zusammen:
Offenhaltungsbeitrag
Hangbeitrag
Steillagenbeitrag
Hangbeitrag für Rebflächen
Alpungsbeitrag
Sömmerungsbeitrag
75 % der Kulturlandschaftsbeiträge werden an Ganzjahresbetriebe ausgerichtet. Dies als Offenhaltungsbeitrag, Hangbeitrag, Steillagenbeitrag, Hangbeitrag für Rebflächen und Alpungsbeitrag. Die restlichen 25 % der Kulturlandschaftsbeiträge werden als Sömmerungsbeitrag an Sömmerungsbetriebe bezahlt.
Da die Flächen stabil bleiben sind auch die Ausgaben im Bereich KLB über die Jahre sehr stabil.
Offenhaltungsbeitrag
Mit dem Produktionserschwernisbeitrag werden die Bewirtschaftungsnachteile in den höheren Zonen angemessen berücksichtigt.
Ansätze Offenhaltungsbeitrag 2016
Zone | Fr./ha |
---|---|
Talzone | 0 |
Hügelzone | 100 |
Bergzone I | 230 |
Bergzone II | 320 |
Bergzone III | 380 |
Bergzone IV | 390 |
Offenhaltungsbeitrag 2016
Merkmal | Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total |
---|---|---|---|---|---|
Fläche | ha | 23 135 | 236 118 | 282 336 | 541 589 |
Betrieb | Anzahl | 4 309 | 12 586 | 13 853 | 30 748 |
Fläche pro Betrieb | ha | 5,37 | 18,76 | 20,38 | 17,61 |
Beitrag pro Betrieb | Fr. | 822 | 3 155 | 7 031 | 4 574 |
Total Beiträge | 1 000 Fr. | 3 541 | 39 711 | 97 395 | 140 647 |
Quelle: BLW
Auch Betriebe in der Talregion erhalten einen Offenhaltungsbeitrag, wenn sie Flächen in der Hügel- oder Bergregion bewirtschaften. Da der Hauptanteil ihrer Flächen in der Talregion liegt, bekommen solche Betriebe jedoch einen niedrigeren Beitrag, als Betriebe, die vorwiegend Flächen in der Hügel- oder Bergregion bewirtschaften. Die Totalfläche mit Offenhaltungsbeitrag hat sich gegenüber dem Vorjahr um 823 ha verkleinert.
Hangbeitrag
Mit dem Hangbeitrag werden die Erschwernisse der Flächenbewirtschaftung aufgrund der Hangneigung ausgeglichen.
Ab 2017 werden die Hangbeiträge auch in der Talzone ausgerichtet und es wird eine dritte Neigungsstufe für sehr steile Flächen mit mehr als 50 % Hangneigung eingeführt. In dieser dritten Hangneigungsstufe werden höhere Beiträge ausgerichtet. Die neue Hangstufe wird die Produktion auf diesen besonders schwierig zu bewirtschaftenden Flächen finanziell stärker unterstützen.
Ansätze Hangbeitrag 2016
Hanglage | Fr./ha |
---|---|
18 – 35 % Neigung | 410 |
>35 % Neigung | 700 |
Hangbeitrag 2016
Merkmal | Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total |
---|---|---|---|---|---|
Zu Beiträgen berechtigende Flächen mit: | |||||
– Neigung 18 – 35 % (in ha) | ha | 5 239 | 58 092 | 69 253 | 132 584 |
– Neigung über 35 % | ha | 1 635 | 16 419 | 57 713 | 75 766 |
Total | ha | 6 873 | 74 511 | 126 965 | 208 350 |
Anzahl Betriebe | Anzahl | 2 385 | 11 485 | 13 172 | 27 042 |
Beitrag pro Betrieb | Fr. | 1 380 | 3 075 | 5 223 | 3 971 |
Beiträge Total | 1 000 Fr. | 3 292 | 35 311 | 68 793 | 107 396 |
Quelle: BLW
Von den insgesamt 215 000 ha Hangflächen waren im Jahr 2016 knapp 2/3 der Kategorie Neigung 18 – 35 % zugeordnet. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Fläche um 1302 ha reduziert. Der Umfang der angemeldeten Flächen ist u. a. Folge von Wetterbedingungen, die die Bewirtschaftungsart beeinflussen (mehr oder weniger Weideland oder Heuwiesen).
Steillagenbeitrag
Der Steillagenbeitrag ist ein Beitrag für Betriebe mit einem hohen Anteil von steilen – also besonders schwierig zu bewirtschaftenden – Flächen.
Ansätze Steillagenbeitrag* 2016
Anteil Flächen mit Hangbeitrag >35 % Hangneigung an der beitragsberechtigten LN | Fr./ha |
---|---|
30 % | 100 |
40 % | 229 |
50 % | 357 |
60 % | 486 |
70 % | 614 |
80 % | 743 |
90 % | 871 |
100 % | 1 000 |
* Die Ansätzen sind in 10 %-Schritten dargestellt. Sie erhöhen sich jedoch kontinuierlich mit steigendem Anteil der Flächen von >35 %.
Steillagenbeitrag 2016
Merkmal | Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total |
---|---|---|---|---|---|
Zu Beiträgen berechtigende Flächen (Neigung >35 %) | ha | 42 | 3 056 | 34 194 | 37 292 |
Anzahl Betriebe | Anzahl | 9 | 673 | 4 666 | 5 348 |
Fläche pro Betrieb | ha | 4,70 | 4,54 | 7,33 | 6,97 |
Beitrag pro Betrieb (in Fr.) | Fr. | 691 | 1 111 | 2 530 | 2 348 |
Beiträge Total | 1 000 Fr. | 6 | 748 | 11 803 | 12 557 |
Quelle: BLW
Die Mittel aus dem Steillagenbeitrag fliessen vor allem in die Bergregion. Zudem geht 60 % des Steillagenbeitrags an Betriebe mit weniger als 20 ha Fläche. Die Fläche mit Steillagenbeiträgen hat sich gegenüber dem Vorjahr um 897 ha reduziert.
Hangbeitrag für Rebflächen
Ziel der Hangbeiträge für Reben ist, dass Rebberge in Steil- und Terrassenlagen weiterhin bewirtschaftet und erhalten werden.
Ansätze Hangbeitrag für Rebflächen 2016
Hanglage | Fr./ha |
---|---|
30 – 50 % Neigung | 1 500 |
>50 % Neigung | 3 000 |
Terrassenlage >30 % Neigung | 5 000 |
Hangbeitrag für Rebflächen 2016
Einheit | ||
---|---|---|
Summe der zu Beiträgen berechtigten Flächen | ha | 3 928 |
Steillagen 30 – 50 % Neigung | ha | 1 972 |
Steillagen über 50 % Neigung | ha | 386 |
Terrassenanlagen über 30 % Neigung | ha | 1 570 |
Anzahl Betriebe | Anzahl | 2 329 |
Fläche pro Betrieb | ha | 1,69 |
Beitrag pro Betrieb | Fr. | 5 137 |
Beiträge Total | 1 000 Fr. | 11 964 |
Quelle: BLW
Der Anteil der beitragsberechtigten Rebflächen in Steil- und Terrassenlagen an der gesamten Rebfläche beträgt rund 30 %. Dabei sind weniger als 10 % dieser Flächen in Steillagen mit einer Neigung über 50 %, und mit 1570 Hektaren befinden sich 40 % in Terrassenanlagen. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Fläche mit Hangbeiträgen für Rebflächen um 19 ha erhöht.
Alpungsbeitrag
Der Alpungsbeitrag gibt den Ganzjahresbetrieben einen finanziellen Anreiz, ihre Tiere zur Sömmerung abzugeben.
Ansätze Alpungsbeitrag 2016
Fr./NST | |
---|---|
Alpungsbeitrag | 370 |
Alpungsbeitrag 2016
Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total | |
---|---|---|---|---|---|
Normalstoss | NST | 52 929 | 67 350 | 175 864 | 296 144 |
Anzahl Betriebe | Anzahl | 4 957 | 5 722 | 10 416 | 21 095 |
NST pro Betrieb | NST | 10,68 | 11,77 | 16,88 | 14,04 |
Beitrag pro Betrieb | Fr. | 3 951 | 4 355 | 6 247 | 5 194 |
Beiträge Total | 1 000 Fr. | 19 584 | 24 920 | 65 070 | 109 573 |
Quelle: BLW
Aus der Bergregion kommen fast viermal so viele NST für die Sömmerung als aus der Talregion. Die Betriebe in der Bergregion geben mit 16,88 NST die meisten Tiere pro Betrieb zur Sömmerung. Gegenüber dem Vorjahr wurden 4986 Normalstösse mehr mit Alpungsbeiträgen unterstützt.
Aus unten stehender Tabelle lassen sich die ausbezahlten Beiträge pro landwirtschaftlicher Zone und Kanton ablesen.
Sömmerungsbeitrag
Mit dem Sömmerungsbeitrag soll die Bewirtschaftung und Pflege der ausgedehnten Sömmerungsweiden in den Alpen und Voralpen sowie im Jura gewährleistet werden. Das Sömmerungsgebiet wird mit rund 300 000 NST genutzt und gepflegt. Der Viehbesatz jeder Alp wird nach den Grundsätzen einer nachhaltigen Nutzung festgelegt. Man spricht dabei vom sogenannten Normalbesatz. Ausgehend vom Normalbesatz werden die Beiträge nach Normalstoss (NST) oder für einen Teil der Alpen nach RGVE ausgerichtet. Ein NST entspricht der Sömmerung einer Grossvieheinheit (GVE) während 100 Tagen (vgl. Artikel zu Sömmerungsbetrieben in diesem Agarbericht).
Ansätze Sömmerungsbeitrag 2016
Tierkategorie | Fr. |
---|---|
Gemolkene Kühe, Milchschafe und Milchziegen mit einer traditionellen Sömmerungsdauer von 56 – 100 Tagen, pro GVE | 400 |
Schafe ohne Milchschafe, pro NST | |
bei ständiger Behirtung oder Umtriebsweiden mit Herdenschutzmassnahmen | 400 |
bei Umtriebsweiden | 320 |
bei übrigen Weiden | 120 |
Übrige raufutterverzehrende Nutztiere, pro NST | 400 |
Sömmerungsbeitrag 2016
Tierkategorie | Parameter | Beiträge | Betriebe | GVE oder NST |
---|---|---|---|---|
Einheit | 1 000 Fr. | Anzahl | Anzahl | |
Gemolkene Kühe, Milchschafe und Milchziegen mit einer traditionellen Sömmerungsdauer von 56 – 100 Tagen, GVE | 12 263 | 828 | 30 679 | |
Schafe ohne Milchschafe, NST | 6 985 | 795 | 22 199 | |
Übrige Raufutter verzehrende Nutztiere, NST | 105 366 | 6 344 | 264 046 | |
Total | 124 614 | 6 790 | 316 924 |
Quelle: BLW
Gegenüber dem Vorjahr werden 45 Sömmerungsbetriebe mehr unterstützt und insgesamt 2,3 Millionen mehr als Sömmerungsbeitrag ausgerichtet. Diese Differenzen lassen sich durch eine genauere Datenaufbereitung im Jahre 2016 durch die Kantonssysteme vor dem Datentransfer an den Bund erklären.
Sömmerungsbeitrag für Schafsömmerung nach Weidesystem 2016
Weidesystem | Parameter | Betriebe | Tiere mit Beiträgen | Beiträge |
---|---|---|---|---|
Einheit | Anzahl | NST | 1 000 Fr. | |
Ständige Behirtung | 180 | 12 585 | 5 028 | |
Umtriebsweide | 202 | 4 100 | 1 295 | |
Übrige Weide | 423 | 5 514 | 662 | |
Total | 796 | 22 199 | 6 985 |
Quelle: BLW
Gegenüber dem Vorjahr haben die Schafe mit ständiger Behirtung und die Schafe auf Umtriebsweiden tendenzmässig zugenommen, und die Schafe auf den übrigen Weiden etwas abgenommen.
Entwicklung der Sömmerung 2014 – 2016
Tierkategorie | 2014 | 2015 | 2016 | |
---|---|---|---|---|
Milchkühe | Betriebe | 4 735 | 4 741 | 4 623 |
NST | 107 205 | 109 640 | 108 043 | |
Mutter- und Ammenkühe und andere Kühe | Betriebe | 3 322 | 3 104 | 2 860 |
NST | 42 064 | 43 381 | 44 399 | |
Anderes Rindvieh | Betriebe | 6 175 | 6 167 | 6 118 |
NST | 118 533 | 119 567 | 118 703 | |
Tiere der Pferdegattung | Betriebe | 917 | 873 | 842 |
NST | 4 396 | 4 273 | 4 278 | |
Schafe | Betriebe | 904 | 902 | 888 |
NST | 23 191 | 24 095 | 23 778 | |
Ziegen | Betriebe | 1 331 | 1 331 | 1 278 |
NST | 5 856 | 5 969 | 5 895 | |
Andere gesömmerte Tiere | Betriebe | 346 | 437 | 435 |
NST | 750 | 1 140 | 1 120 |
Quelle: BLW
Sömmerungsbeiträge nach Kantonen und Tierkategorien
Sömmerungsstatistik: Betriebe und Normalstösse nach Kantonen
Direktzahlungen an Sömmerungsbetriebe nach Kantonen
Jonas Plattner, BLW, Fachbereich Direktzahlungsgrundlagen, jonas.plattner@blw.admin.ch
Denis Morand, BLW, Fachbereich Direktzahlungsgrundlagen, denis.morand@blw.admin.ch
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