Zurück

Die Herausforderung, auf die sich die Landwirtschaft in den nächsten Jahren ausrichten muss, ist die Erhaltung der Ernährungssicherheit. Laut FAO ist Ernährungssicherheit gegeben, wenn alle Mitglieder einer Gesellschaft jederzeit physischen und wirtschaftlichen Zugang zu ausreichender, sicherer und nahrhafter Nahrung haben, welche ihren Ernährungsbedürfnissen und Nahrungsmittelpräferenzen für ein aktives und gesundes Leben entspricht.

Die Sicherstellung der Ernährungssicherheit wird massgeblich von der Gestaltung der Agrarökosysteme, der Landwirtschafts- und Ernährungssysteme abhängen, welche starken Veränderungen, wie dem sich wandelnden Klima, dem Verlust an fruchtbarem Boden und dem Schwund an Biodiversität, ausgesetzt sind. Eine wichtige Voraussetzung für eine nachhaltige Landwirtschaft unter diesen Bedingungen ist die Fähigkeit der Agrarökosysteme nach Störungen wieder in den Ausgangszustand zurückzukehren. Diese Fähigkeit, Störungen abzufangen und unverändert zu überdauern, nennt man Resilienz.

Die Schweiz und die internationale Gemeinschaft arbeiten daher an Programmen und Initiativen, die das Landwirtschaft- und Ernährungssystem auf lokaler sowie auf globaler Ebene auf Ernährungssicherheit und auf mehr Resilienz gegenüber Veränderungen ausrichten. Damit soll die Ernährung der Menschheit in einem sich wandelnden Umfeld langfristig sichergestellt werden.

Globale Agenda für nachhaltige Nutztierhaltung 

Das BLW arbeitet weiterhin mit der FAO und anderen Partnern an der globalen Agenda für nachhaltige Nutztierhaltung (Global Agenda for Sustainable Livestock, GASL). Es sind grosse Anstrengungen in der Agrarforschung und Investitionen – verbunden mit einer soliden Gouvernanz – nötig, damit der Nutztiersektor weltweit den Anstieg der Nachfrage nach Lebensmitteln tierischen Ursprungs und die sich verändernden Bedürfnisse der Bevölkerung bewältigen kann. Gleichzeitig besteht der Anspruch an den Sektor, einen Beitrag zur Bekämpfung von Armut, zur Verbesserung der Ernährungssicherheit sowie zum Schutz der Umwelt und der Gesundheit des Menschen zu leisten.

Das Ziel von GASL ist eine langfristig nachhaltige Entwicklung des Nutztiersektors, unter anderem durch effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen. Die Initiative beschäftigt sich dabei mit Themen der globalen Ernährungssicherheit und der öffentlichen Gesundheit, mit gerechtem Wachstum sowie mit natürlichen Ressourcen und Klimawandel.

Nachdem sich GASL im Juni 2016 an ihrem sechsten Multi-Stakeholder Treffen eine neue Gouvernanzstruktur und ein Arbeitsprogramm für 2016 – 2018 mit Schwerpunkt der Umsetzung der 2030 Agenda für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen gegeben hatte, gelang es ihr unter Führung ihres Schweizer Vorsitzenden, ihre Arbeitsbeziehungen zur FAO und dem Komitee für Welternährungssicherheit zu stärken. So anerkannte die FAO die Bedeutung der Arbeiten von GASL zugunsten eines nachhaltigen Nutztiersektors. Das Komitee strich die Bedeutung und den potenziell positiven Beitrag des Sektors für die Bekämpfung des Welthungers und der Armut heraus. Es anerkannte GASL als wichtigen Akteur in den Bemühungen nach verstärkter Nachhaltigkeit. Im Mai 2017 fand zudem in Addis Abeba ein weiteres Multi-Stakeholder-Treffen statt, das den im Jahr zuvor eingeschlagenen Kurs bestätigte.    

Förderung einer nachhaltigen Bergentwicklung: die Mountain Partnership

Die «Mountain Partnership» (MP) ist ein internationaler, freiwilliger Zusammenschluss von Staaten, Organisationen und NGOs, welche sich für den nachhaltigen Schutz von Gebirgsregionen und die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bergbevölkerung einsetzen. Aktuell hat sie 272 Mitglieder und setzt sich aus zwischenstaatlichen Organisationen, Zivilgesellschaften, dem Privatsektor und 57 Regierungen zusammen. Das MP- Sekretariat wurde 2002 gegründet, initiiert durch die Schweiz, Italien, FAO und UNEP.

Das Sekretariat der Mountain Partnership ist bei der FAO in Rom angesiedelt. Die Hauptaufgabe des Sekretariats ist es, den verschiedenen Mitgliedern in der Umsetzung der gemeinsamen Initiative zu assistieren und deren Kooperation zu fördern. Seit der Übernahme des Dossiers von der DEZA im Jahre 2015 unterstütz das BLW das Sekretariat der Mountain Partnership.

Alwin Kopse, BLW, Fachbereich Internationales, Nachhaltige Entwicklung, Ernährungssysteme, alwin.kopse@blw.admin.ch

Facebook Twitter