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Die online-Anwendung HODUFLU ist das Vollzugsinstrument für den Bereich des stofflichen Gewässerschutzes und zur Administration der Hof- und Recyclingdüngerverschiebungen in der Landwirtschaft. Der Fokus liegt dabei auf den Verschiebungen der Nährstoffe Stickstoff und Phosphor. Grundlegende Informationen zu HODUFLU sind zu finden auf der Homepage des Bundesamt für Landwirtschaft BLW (www.blw.admin.ch).

Im Jahr 2016 waren 20 462 Bewirtschaftende in HODUFLU aktiv; davon sind 6831 Abgeber und 13 633 Abnehmer; 1356 Betriebe hatten sowohl Zu- wie auch Wegfuhren von Hofdüngern.

Folgende Tabelle zeigt die Summen sämtlicher Lieferungen von 2016 in HODUFLU. Es wurden 46 700 Lieferscheine erfasst, davon betrafen 35 500 Hofdüngerlieferungen von Tierhaltungen und 10 500 Hof- und Recyclingdüngerlieferungen von Biogas- und Kompostierungsanlagen. Total wurden 3,9 Millionen Kubikmeter und 390 600 t Material verschoben, was einer Nährstoffmenge von rund 16 600 t Stickstoff (Nges = Gesamtstickstoff) und knapp 8300 t Phosphor (P2O5) entspricht. Den mit Abstand grössten Nährstofffluss machten die Hofdünger aus der Tierhaltung aus. Es sind 11 100 t Nges bzw. 5800 t P2O5, mit einer leichten Zunahmegegenüber dem letzten Jahr um 2 %. Aus den landwirtschaftlichen und gewerblich-industriellen Vergärungs- und Kompostierungsanlagen wurden gesamthaft gut 5500 t Nges bzw. 2100 t P2O5 über HODUFLU verschoben; dabei verzeichneten die landwirtschaftlichen Vergärungsanlagen eine starke Zunahme um rund 30 % gegenüber dem Vorjahr. Die gewerblich-industriellen Vergärungsanlagen waren im gleichen Zeitraum stabil. Auch der Output an Kompost ist mengenmässig in etwa stabil, bei Stickstoff und Phosphor ist ein Missverhältnis zu erkennen. Dies ist auf Extremwerte von Einzellieferungen im 2015 zurück zu führen.

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Mediane von Nährstoffgehalten und Abweichungen

Der wichtigste Faktor beim Erfassen einer Nährstofflieferung ist der durch den Abgeber eingesetzte Nährstoffgehalt eines Produkts. Für jedes verschobene Produkt muss der Gehalt in Kilogramm pro Einheit (m3 oder t) für die Nährstoffe Gesamtstickstoff (Nges) und Phosphor (P2O5) angegeben werden. Bereits geringe Veränderungen des verwendeten Gehalts können grosse Auswirkungen auf die gelieferte Gesamtmenge an Nährstoffen haben.

In HODUFLU bestehen zur Festlegung des Nährstoffgehaltes eines Produkts zwei Varianten. Die Produkte können mit einem Standardgehalt gemäss den Grundlagen der Düngung im Acker- und Futterbau (GRUDAF) oder mit betriebsspezifischen Gehalten eingesetzt werden. Betriebsspezifische Werte werden mit der Nährstoffbilanz oder bei gewissen Recyclingdüngern mit Analysen festgelegt. In die Berechnung der betriebsspezifischen Gehalte fliessen Erfahrungswerte vom Nährstoffanfall von Aufstallungssystemen, der Verdünnung und der Fütterung ein. Werden in der Fütterung von Masttieren sogenannte Stickstoff- und Phosphor reduzierte Futter (NPr-Futter) eingesetzt, sind die Nährstoffgehalte in den Hofdüngern tiefer.

Die folgenden Grafiken zeigen die Verteilung der verwendeten Nährstoffgehalte von P2O5 der drei wichtigsten Tiergattungen. Das Nährstoffelement P2O5 ist stabiler als Stickstoff und kann deshalb genauer ermittelt werden. Ziel der Auswertung der Gehalte ist es, die Verteilung zu kennen und sie zu plausibilisieren.

Unter den betriebsspezifischen Gehalten sind in den ausgewerteten Daten teilweise unrealistische Werte vorhanden, welche als Ausreisser betrachtet und somit aus den Daten für die Analyse entfernt wurden. Die Angabe des Median soll helfen, die Variabilität der Gehalte besser einschätzen zu können.

Unter Geflügeldünger sind die Tierkategorien Junghennen, Legehennen, Poulets und Truten zusammengefasst. Die verwendeten Gehalte bei Geflügel bewegen sich zwischen 1,5 bis 37,5 kg P2O5/Einheit. Der Median auf 5773 Lieferungen beträgt 14,1 kg P2O5/Einheit. Die in HODUFLU angebotenen Standardgehalte von Geflügelmist sind festgelegt im Bereich zwischen 10,65 und 30 kg P2O5/Einheit. In 2501 Lieferungen wurden diese Standardgehalte verwendet. Für die Mehrheit der Lieferungen von Geflügeldünger – 3776 an der Zahl – wurden betriebsspezifische Nährstoffgehalte verwendet. Die Grafik zeigt, dass für die meisten Lieferscheine mit Gehalten ab 5 kg P2O5/Einheit bis ca. 22 kg P2O5/Einheit gerechnet wurde. Gehalte unterhalb von 5 kg P2O5/Einheit und oberhalb von 22 kg P2O5/Einheit wurden in nur rund 10 % der Lieferungen verwendet.

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Unter Schweinedünger sind Hofdünger der Tiergattung Schweine enthalten, welche die Tierkategorien Schweine Zucht und Schweine Mast enthalten. Die verwendeten Nährstoffgehalte liegen zwischen 0,37 und 8,4 kg P2O5/Einheit. Es sind 15 106 Lieferungen, der Median liegt bei 1,6 kg P2O5/Einheit. Die Standardgehalte liegen zwischen 3,2 und 7,0 kg P2O5/Einheit. Die Mehrheit der Lieferungen wird mit betriebsspezifischen Gehalten berechnet; diese liegen im Bereich zwischen 0,37 und 8,4 kg P2O5/Einheit.

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Unter Rindvieh sind Hofdünger enthalten, welche die Tierkategorien Milchvieh/Aufzucht, Rindviehmast und Kälber enthalten. Die verwendeten Nährstoffgehalte liegen zwischen 0,17 und 4,57 kg P2O5/Einheit. Es sind 8950 Lieferungen, der Median liegt bei 1,4 kg P2O5/Einheit. Die Standardgehalte liegen zwischen 1,2 und 3,2 kg P2O5/Einheit. In dieser Kategorie werden häufiger Standardgehalte verwendet als bei den anderen beiden Tierkategorien; dies zeigt sich auch grafisch an den langen fast horizontalen Abschnitten in der Kurve. Oberhalb von 3,2 kg P2O5/Einheit gibt es eine grössere Anzahl Ausreisser.

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Die nächste Grafik zeigt sämtliche Abgänge aus landwirtschaftlichen Vergärungsanlagen. Die verwendeten Gehalte liegen zwischen 0,39 und 7,5 kg P2O5/Einheit. Es sind 2797 Lieferungen; der Median liegt bei 1,55 kg P2O5/Einheit. Bei diesen Produkten werden keine Standardgehalte vorgegeben. Die Gehalte werden durch Nährstoffanalysen im Labor bestimmt.

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Die folgende Grafik zeigt sämtliche Abgänge aus gewerblich/industriellen Vergärungsanlagen. Die verwendeten Gehalte liegen zwischen 0,5 und 32 kg P2O5/Einheit. Es sind 5420 Lieferungen; der Median liegt bei 1,6 kg P2O5/Einheit. Auch bei diesen Produkten werden keine Standardgehalte vorgegeben und die Gehalte werden ebenfalls durch Nährstoffanalysen im Labor bestimmt.

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Die in HODUFLU verwendeten betriebsspezifischen Gehalte müssen laufend auf ihre Korrektheit geprüft werden. Im Vollzug müssen mit geeigneten Auswertungstools unrealistisch Werte herausgefiltert und entsprechende Plausibilisierungen vorgenommen werden. Dabei kommt den Kantonen und Kontrollstellen eine spezifische Aufgabe zuteil.

Fazit

Generell nehmen die verschobenen und erfassten Mengen in HODUFLU zu. Dies ist einerseits auf die obligatorische Teilnahme am System zurückzuführen und andererseits auf die zunehmenden Gärprodukte von landwirtschaftlichen Vergärungsanlagen. Mit der Zunahme der erfassten Nährstoffverschiebungen werden vertiefte Auswertungen möglich und damit steigt ebenfalls die Aussagekraft der Ergebnisse.

Die Streuung der angegebenen Nährstoffgehalte gibt Hinweise darauf, dass diesem Bereich zukünftig bei der Kontrolle besondere Beachtung gebührt.

Das Ziel bleibt die optimale Verteilung und der standortspezifische Einsatz der wertvollen Hof- und Recyclingdünger. Damit können Handelsdünger wie Ammonsalpeter und Phosphor reduziert werden.

Mathias Kuhn, BLW, Fachbereich Direktzahlungsprogramme, mathias.kuhn@blw.admin.ch

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